Die AfD-Gruppe im Münchner Stadtrat kritisiert die Aufrechterhaltung der Corona-Maßnahmen ohne gleichzeitige Hinterfragung der zugrunde gelegten Zahlen. In der Vollversammlung des Stadtrats am 30.09.2020 wies AfD-Stadträtin Iris Wassill ihn ihrem Redebeitrag darauf hin, dass die Krise „seit nunmehr sechs Monaten andauert und somit genügend Zeit bestand, die Fakten zu untersuchen. Ohne eine konkrete Gefahrenlage wären die Maßnahmen unverhältnismäßig und damit illegal. Nicht deren Aufhebung muss begründet werden, sondern deren Aufrechterhaltung. Die Stadt ist verpflichtet, die Freiheitsrechte der Bürger zu schützen und vor überzogenen Einschränkungen zu schützen, welche ihrerseits zu wirtschaftlichen und psychologischen Schäden führen.“

Entsprechend zeigte Wassill Unverständnis darüber, warum sich der Oberbürgermeister nicht dafür einsetzt, dass den Entscheidungen aussagekräftigere Zahlen zugrunde gelegt werden. So sind statt nur der Infizierten auch die schwer erkrankten sowie die tatsächlich und ausschließlich wegen Corona verstorbenen Menschen zu betrachten. Nur hieraus lässt sich das tatsächliche Risiko objektiv einschätzen bzw. eine Übersterblichkeit feststellen. Der Oberbürgermeister lehnte dies jedoch ab, obwohl er selber in der Vollversammlung Unverständnis äußerte über die Diskrepanz der offiziell veröffentlichten Fallzahlen infizierter Personen zwischen dem RKI und dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Diese werden momentan zur Rechtfertigung der Corona-Maßnahmen herangezogen.